1000 Jahre Pframa!

von Marktgemeinde Eckartsau

Ein kleines Dorf mit langer Geschichte

Am 11. Mai 1025 schenkte König Konrad II. dem Grafen Arnold, dessen Gemahlin Reginlinde und ihren Söhnen teilkultiviertes Fiskalgut im Ausmaß von 50 Königshufen zwischen dem Ort Pframa (Frumanaha) und den Flüssen Donau und March. Pframa gehört damit zu einer der ältesten Ortschaften in Niederösterreich und zum ältesten Dorf im Marchfeld (wenn man von Orth in diesem Zusammenhang absieht). Ab der Mitte des 11. Jh. bis zum Jahr 1806 war Pframa sowie viele andere Dörfer südlich des Rußbaches Grund und Boden des Hochstiftes Regensburg. Regensburg hatte seine Besitzungen im Marchfeld über die Jahrhunderte hinweg zu Lehen vergeben (verliehen), u.a. auch an die Babenberger und Habsburger, die diese Dörfer wieder weitergaben. Im Jahr 1217 (die zugehörige Urkunde ist rückdatiert auf 1209, die Schenkung erfolgte aber tatsächlich 1217) übergab der Babenberger Herzog Leopold VI. der Zisterzienserabtei Lilienfeld Pframa. 1387 gelangte Pframa dann in den Besitz des Ministerialiengeschlechts der Eckartsauer. Fortan bis zum Ende der Grundherrschaft 1848 gehörte Pframa dann zur Herrschaft Eckartsau. In weiterer Folge waren es die Freiherren von Teufel, Graf Khuen, die Familie der Grafen Herberstein und die Grafen Kinsky, die Grundherren in Eckartsau und damit auch von Pframa waren.

Besonders negativ wirkten sich die Krisen des 14. und 15. Jh. in Pframa aus. Am Ende des 15. Jh. verödete Pframa und war für längere Zeit unbewohnt. Erst in der 2. Hälfte des 16. Jh. wurde Pframa durch Kroaten neu besiedelt, die vor den Osmanen aus Kroatien geflohen waren.

Im Jahr 1760 erwarb Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen die Herrschaft Eckartsau und so gelangte die Herrschaft in den Besitz der Habsburger. Im Jahr 1848, im Zuge der sogenannten Bauernbefreiung, wurde das System der Patrimonialherrschaft aufgehoben und die Gemeinde Pframa erlangte Eigenständigkeit. Die Verbindung von Pframa zu Eckartsau blieb aber auch im 20. Jh. aufrecht. 1942 wurde die Verwaltungsgemeinschaft Eckartsau – Pframa – Kopfstetten gebildet und mit 1. Jänner 1971 erfolgte dann die Gemeindezusammenlegung mit Eckartsau.

Ein ganzes Dorf im Festfieber: Am 14. September 2025 fand ein der langen Geschichte Pframas würdiger Festakt statt. Mit einem Festgottesdienst und unter Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste sowie vielen Besucher*innen und Einwohner*innen wurde dieses einmalige, 1000-jährige Jubiläum, gebührend gefeiert.

Ein besonders emotionaler Moment war die feierliche Enthüllung des gefertigten Gedenksteines aus Wachauer Marmor, der als bleibendes Symbol für die Verbundenheit mit der Ortschaft und die Beständigkeit des Dorfes gilt. Der Festtag bot ein buntes Programm, verbunden mit einem festlichen Umzug, dem Erntedankfest, Musik, regionaler Kulinarik und der Ausstellung von Oldtimer-Traktoren. Weiters konnte man kunstvolle Produkte des Marchfelder Drechselstammtisches erwerben.

Ebenso wurde im Zuge des Jubiläums das neu erschienene Buch „1000 Jahre Pframa“ vorgestellt. Das Werk beleuchtet die Entwicklung Pframas von den ersten urkundlichen Erwähnungen bis in die Gegenwart – mit vielen historischen Bildern, Erinnerungen und persönlichen Erzählungen. Die Gemeinde dankt dem Autor Franz Sümecz herzlich für seine umfassende Recherche, seine Leidenschaft und seinen Beitrag, die Geschichte Pframas lebendig zu halten.

Vor dem ehemaligen Gemeindeamt in Pframa findet der Gedenkstein seinen fixen Platz. In Erinnerung an das große Ereignis wurde am 19. September 2025 eine Zeitkapsel im Gedenkstein eingebracht und versiegelt. Darin enthalten sind: ein Bericht über das Jubiläum sowie Fotos und Dokumente aus der Gemeinde für die kommenden Generationen.

Pframa blickt stolz auf seine Vergangenheit – und mit Zuversicht in die Zukunft. 

Gleichzeitig wurde das traditionelle Erntedankfest abgehalten, um gemeinsam für die Früchte der Erde und die Arbeit vieler Hände Dank zu sagen. Dieses Fest zeigte einmal mehr, wie die Tradition hier gepflegt wird und dass Dankbarkeit auch in der heutigen Zeit einen festen Platz hat.